Kleine Zeitung 07.04.2025 zum Vereinsjubiläum

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Foto der Gründungsversammlung aus dem Jahr 2015

Sie geben NS-Gegner einen Raum

Auch Klaus Maria Brandauer ist Mitglied im Bonhoeffer-Verein in Patergassen. Der feiert morgen mit Gedenkveranstaltung Jubiläum.

Die Worte und Taten von Dietrich Bonhoeffer berühren bis heute Menschen auf der ganzen Welt. Und ganz besonders viele in Wiedweg bei Patergassen. Pfarrer Uwe Träger hat dort vor zehn Jahren den Hapax-Dietrich-Bonhoeffer-Verein aus der Taufe gehoben. Zum 70. Todestag von Dietrich Bonhoeffer am 9. April 2015 fand die Gründungsversammlung im Pfarrhaus Wiedweg in Patergassen statt. „Ich war von einer Predigt Bonhoeffers aus dem Buch Jeremias existenziell berührt“, erklärt Träger seine Faszination. Morgen, zum 80. Todestag und zum zehnjährigen Jubiläum des Vereins, gibt es eine feierliche Jubiläumsveranstaltung um 18 Uhr in Wiedweg, unter anderen mit Superintendent Manfred Sauer. Bonhoeffer, geboren 1906, war ein deutscher lutherischer Theologe und Widerstandskämpfer, der sich mutig gegen das NS-Regime stellte. Sein berühmtestes Werk, „Widerstand und Ergebung“, zeugt von seinem tiefen Glauben und seiner unerschütterlichen Haltung. Am 9. April 1945 wurde er im KZ Flossenbürg ermordet. Bonhoeffer gehörte zur Bekennenden Kirche, die mit ihrem „Kampfruf“ Hapax (altgriechisch für „einzig“) den deutschen, hitlertreuen Christen vorwarfen, den christlichen Glauben massiv zu verfälschen.

Bonhoeffers Haltung ist ein starkes Zeichen für Zivilcourage und Menschlichkeit, das bis heute wirkt. Auch die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation in Österreich, Europa und auf der Welt wird im Verein kritisch beleuchtet. „So wurde kürzlich ein Bonhoeffer-Film veröffentlicht, der ihn aus unserer Sicht in einem falschen Licht darstellt. Davon haben sich nicht nur die Schauspieler distanziert, sondern auch Bonhoeffers Familie und auch einige Theologen haben protestiert“, sagt Träger.

„Nicht der Gedanke, sondern das verantwortliche Handeln ist die letzte Instanz“, diese Worte von Bonhoeffer bleiben aktuell und leiten den Verein auch heute noch. Und es sind nicht nur die Themen, die Menschen anziehen – es ist die persönliche Auseinandersetzung mit Bonhoeffers Vermächtnis. So sagt Vereinsmitglied Gerhard Freundl: „Bonhoeffer ist für mich einer, der den Mut aufbringt, gegen den Strom zu schwimmen. Sein Leben ist ein Vorbild christlicher Überzeugung.“

Vor allem vom Gedicht „Von guten Mächten“ ist Obmann Träger beeindruckt. „Es gibt mir immer wieder Kraft in meinem Leben“, sagt er. Das Gedicht ist Bonhoeffers letztes theologisches Werk, das er 1944 für seine Verlobte geschrieben hat. Es wurde auch bereits mehrfach vertont. Auch bei der Jubiläumsveranstaltung am 9. April wird es gemeinsam gesungen werden. Außerdem werden Mitglieder Texte von Dietrich Bonhoeffer lesen. „Wir haben auch immer wieder Lesungen und Vorträge, die sich mit dem Werk beschäftigen. Unser berühmtestes Mitglied ist Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer“, erzählt Träger, er freut sich auch über neue Mitglieder. Jeden zweiten Dienstag im Monat trifft sich die Kärntner Gruppe im Pfarrhaus Wiedweg, während sich die Wiener Gruppe seit 2021 jeden dritten Dienstag im Monat in der Evangelischen Pfarrgemeinde Wien-Landstraße (Pauluskirche) versammelt.

Der Verein schafft Raum für Begegnung und Austausch. Menschen kommen hier zusammen, um Bonhoeffers Werte lebendig zu halten. Und genau diese Menschlichkeit verbindet die Mitglieder, die gemeinsam lesen, diskutieren und sich austauschen – ganz im Sinne von DietrichBonhoeffer.

Krone Artikel Brandauer Lesung vom 5.7.2021

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Krone Zeitung 8.7.2021


Klaus Maria Brandauer & Arno Waschk in Bad Kleinkirchheim

Brandauer las in Bad Kleinkirchheim:

Gedanken zur Welt

So außergewöhnlich wie der Ort der Veranstaltung, die kleine, 1938 nach Plänen von Switbert Lobisser in skandinavischer Blockbauweise errichtete Holzkirche in Bad Kleinkirchheim, war die am Montag vom evangelischen HAPAX-Dietrich[1]Bonhoeffer-Verein durchgeführte Lesung eines Textes von Stefan Zweig durch Weltstar Klaus Brandauer, begleitet von Pianist Arno Waschk. Das Publikum im voll besetzten Sakralraum war hingerissen von der dramatischen Darbietung des seit vielen Jahren eingespielten Künstlerduos. Zweigs, aus dem brasilianischen Exil vor seinem Freltod 1942, behandelt vor allem die Entwicklung seiner Geburtsstadt Wien seit 1900. Die Gedanken zur Welt von gestern wurde von Brandauer einfühlsam und dynamisch vorgetragen, wobei Waschk die ausgewählten Haydn, Schubert, Beethoven, Janáček und Schönberg dramaturgisch ganz hervorragend den Textstellen angepasst hat.
Andrea Hein

 

Pressetext Evangelischer Kirchenbote Linz Juni 2019

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Dr. Johann Berger, Evangelisches Studentenwohnheim Dietrich Bonhoeffer in Linz

 

Der Dietrich-Bonhoeffer-Verein HAPAX

In Wiedweg/Kärnten formierte sich vor vier Jahren ein Verein, der die Beschäftigung mit Dietrich Bonhoeffer zu seinem An­liegen machte. Anlass war der 70. Todestag von Dietrich Bonhoeffer am 9. April 2015.